Seit 50 Jahren kennen wir nur ein Thema: Schäfte.
1969 – Gründung als Zulieferer der fränkischen Schuhindustrie
Als Dieter Dressel 1969 die Kronacher Schäftefabrikation gründete, war die Burgkunstadter Schuhindustrie auf ihrem Höhepunkt: Rund 2.300 Arbeiter aus mehr als 50 Ortschaften fertigten täglich 12.000 Paar Schuhe. Neben normalen Damen- und Herrenschuhen waren das auch Kinder-, Eislauf- und Skischuhe – also recht anspruchsvolle Sonderfälle der Schuhmacherkunst. Dieter Dressel nähte mit seiner neugegründeten Firma Kronacher Schäftefabrikation als Zulieferbetrieb für verschiedene Fabriken in Kronach und Burgkunstadt.
1986 – Konzentration auf den Sektor Orthopädie-Schuh
Mitte der 80er Jahre verlagerte sich die Schuhproduktion – wie so vieles andere auch – von Deutschland in Richtung Fernost. Die Kronacher Schäftefabrikation hatte inzwischen beträchtliches Know-How aufgebaut und begann, Schäfte für den orthopädischen Bedarf herzustellen. Auch im Bereich der orthopädischen Maßschuhe etablierte sich das Unternehmen schnell und wurde zu einem Begriff in der Branche. Solide Handwerkskunst und hohes Qualitätsbewusstsein sorgten für einen wachsenden Kundenstamm von Orthopädieschuhmachern aus ganz Deutschland.
Erste technische „Revolution“ Ende der 80er Jahre: Umstellung der Modellgestaltung auf CAD
Etwa zu der Zeit, als in Burgkunstadt die letzte Schuhfabrik schloss, traf Dieter Dressel für seine Kronacher Schäftefabrikation eine zukunftsweisende Entscheidung: Er stellte die Modellgestaltung des Unternehmens „auf Computer-Füße“! Mit „Computer Aided Design“ wurde es möglich, Schuhmodelle und die dafür nötigen Schablonen am Bildschirm zu erzeugen. Das beschleunigte den Herstellungsprozess und sorgte dafür, dass traditionelle Handwerkskunst und neueste Technologie sich im Unternehmen optimal ergänzten.
(Was bis heute so geblieben ist!)
2005: Zweite technische „Revolution“ und Umzug nach Küps/Burkersdorf
Als logischer zweiter Schritt wurde nun neben der Modellgestaltung auch der Zuschnitt der Teile in das System integriert und aus dem CADesign wurde ein CAManufacturing, also eine CAD/CAM-Produktion. Dies ermöglicht eine extreme Präzision im Zuschnitt und erlaubt die zeitnahe Fertigung sehr aufwändiger Modelle in hochwertiger Optik.
Am bisherigen Standort fehlte dafür der Platz und so kaufte man in Küps eine ehemalige Polsterfabrik und baute sie zum neuen Firmen- und Fertigungsstandort für die Kronacher Schäftefabrikation aus (die nun eigentlich „Burkersdorfer Schäftefabrikation“ heißen müsste. Doch der bisherige Name ist geblieben.)
Die Menschen dahinter…
Der Firmengründer Dieter Dressel ging Ende 2001 in den verdienten Ruhestand, nachdem er mit der Einführung des ersten CAD-Systems die erfolgreiche Zukunft seines Unternehmens gesichert hatte. Er übergab 2002 an den Orthopädie-Schuhmacher Walter Stengel, der bereits seit 1993 im Unternehmen tätig war und die Kronacher Schäftefabrikation seitdem erfolgreich leitet. Die „zweite technische Revolution“ und auch der Umzug nach Küps sind sein Werk. Und es geht weiter: 2008 wurde der Junior Richard Stengel, Schuhfertiger Fachrichtung Schaftbau und im Unternehmen ausgebildet, in die Firmenleitung aufgenommen. Seitdem wird die Kronacher Schäftefabrikation als OHG geführt.